Mallorca hat mindestens zwei Gesichter, von denen eins in der Öffentlichkeit deutlich präsenter ist als das andere. Jenes eine Gesicht ist geprägt vom Ballermann, von Eimern mit Sangria, gegen die die Mallorquiner übrigens mittlerweile vorgehen, und von Touristen, die bisweilen ebenso voll mit Sangria sind wie Eimer. Die Strände sind auch voll und viele Menschen feiern ihre Badeferien auf Mallorca völlig ausgelassen. Dieses Gesicht der Baleareninsel scheidet die Geister: Die einen lieben und die anderen hassen es.

Jene anderen lieben dafür eventuell das zweite Gesicht Mallorcas, die ruhigere Insel, die sich etwa im Norden oder im Zentrum zeigt, urige Natur, Berge und Meer sowie eine Reihe stillerer Orte bietet. Partygänger halten diese Seite wiederum vielleicht für zu reizarm, weil die von ihnen gesuchten Reize in Form von Partyleben dort seltener sind. Aber sie müssen den Ballermann ja nicht unbedingt verlassen, wenn sie ihren Spass auf Mallorca haben möchten.

Mallorca und die Partys

Mallorca ist mit etwa 3’600 km² die grösste Insel der Balearen (Inselgruppe), zu der neben Mallorca auch Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera gehören. Inselhauptstadt ist Palma de Mallorca, zu der wiederum ein Teil von S’Arenal gehört. S’Arenal war einst ein kleines Fischerdorf und soll 1910 etwa 37 Einwohner gehabt haben. Heute quillt der Ort bisweilen über vor Touristen. Sein Name weckt bei Freunden wilder Partys süsse Erinnerungen, während andere beim Namen S’Arenal eher Grauen empfinden. Die Geschmäcker sind halt verschieden.




Der Strand Platja de Palma schliesst sich direkt an S’Arenal an. Hier liegen jene Strandbars wie der Ballermann 6, die Mallorca so berühmt-berüchtigt gemacht haben. «Party = Süden Mallorcas bei S’Arenal» ist eine Rechnung, die aufgeht. Aber auch der Süden nahe dieser Partymeile ist nicht alleine für Partygänger ein lohnenswertes Ziel. Schliesslich liegt auch Palma de Mallorca hier, das Reisenden einen reizvollen Mix aus katalanischen und arabischen Einflüssen sowie mit der gotischen Kathedrale La Seu eines der bedeutendsten sakralen Bauwerke der Insel bietet.

Das andere Mallorca

Das andere, ruhigere Mallorca offenbart sich in Naturparks wie dem etwa 1’700 Hektar grossen Parc natural de s’Albufera de Mallorca, der grösstenteils aus Sumpfland besteht und Heimat zahlreicher Vögel ist. Landschaftlich ist Mallorca durchaus abwechslungsreich. Reizvoll ist etwa Mallorcas Bergwelt im Norden mit dem Gebirgszug Serra de Tramuntana, dessen höchster Berg der knapp 1’450 Meter hohe Puig Major ist. Im Inselosten liegt der Gebirgszug Llevant, dessen Berge jedoch deutlich niedriger als die höchsten der Serra de Tramuntana sind. Im zentralen Mallorca herrschen wiederum weite Ebenen vor, geprägt von vielen landwirtschaftlich genutzten Flächen und Mühlen, die hübsche Akzente in der Landschaft setzen.




Mallorca lädt also nicht nur zur Party, zu Wassersport und zu einem Strandleben ein, das an zahlreichen Stränden weniger von Party geprägt ist als am Platja de Palma, sondern auch zu Aktivitäten wie Trekking sowie zu Ecotourismus. Viele Orte der Insel wie etwa Pollença oder Sóller präsentieren sich mit reizvoller Architektur, mit kleinen Gässchen und Plätzen, auf denen man in mediterranes Flair eintaucht. Und dann gibt es da natürlich auch noch Valldemossa und jene berühmte Liebesgeschichte zwischen Frédéric Chopin und George Sand, die die Kartause von Valldemossa weltberühmt gemacht hat. Mallorca kann auch sehr romantisch sein!

Beste Reisezeit für Badeferien auf Mallorca

Der Sommer ist die beste Zeit, um Badeferien auf Mallorca zu verbringen. Insbesondere im Juli und August kann es über dreissig Grad warm werden, wobei die Lufttemperaturen andererseits auch in diesen Monaten auf unter 20 Grad fallen können. Im Winter kann die Temperatur auf der Insel dann durchaus auf unter fünf Grad sinken; die Insel hat zu dieser Zeit ebenfalls ihren Reiz, Badeurlauber sind dann jedoch eher fehl am Platze.

Anreise

Der internationale Flughafen Palma de Mallorca liegt etwa acht Kilometer von Mallorcas Hauptstadt entfernt. Angeflogen wird dieser etwa von Zürich, Basel, und Genf aus. Non-Stopp-Flüge dauern meist weniger als zwei Stunden.